Goethe in Buenos Aires

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 

Buchpräsentation mit Bildern und O-Tönen von und mit Henriette Kaiser

»Die Heimat konnten sie uns rauben. Unsere Kultur und Sprache aber nicht«.

Allerletzte Zeitzeugen erzählen, wie sie mit ihren Eltern vor der Judenverfolgung in Deutschland nach Buenos Aires flohen und in Argentinien eine neue Heimat fanden. Man erfährt, welche Auswirkungen das auf ihr Leben hatte. Es waren die jüdischen Flüchtlinge, die Kraft schöpften aus den besten Elementen der deutschen Kultur, obwohl sie aus Deutschland vertrieben worden waren und sich mit Nazis konfrontiert sahen, die in Argentinien Unterschlupf fanden. Zu den außergewöhnlichen Geschichten gehört auch jene, wie die Tochter eines hohen Nazis in Buenos Aires ihre große Liebe kennenlernt und mit diesem Auschwitz-Überlebenden nach Deutschland zurückkehrt.

Henriette Kaiser, 1961 in München geboren, arbeitet als Filmemacherin, Drehbuch- und Buchautorin. Seit 2011 reiste sie mehrfach nach Argentinien, wo sie Interviews mit der ersten und zweiten Generation deutsch-jüdischer Emigranten führte. Ihr Buch dazu erschien im Faber & Faber Verlag, Leipzig 2022.

Moderation: Sebastian Schoepp, Publizist. Er volontierte 1990/91 beim Argentinischen Tageblatt in Buenos Aires, das in den 1930er und 1940er Jahren das wichtigste Sprachrohr des deutschsprachigen Exils in Argentinien war.

Kooperationspartner: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Datum: Donnerstag, 9. März
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18 (U3/6 und S 1-8 Marienplatz)
Anmeldung: ist erbeten im Büro des Kulturzentrums, Tel.: (089) 20 24 00-491 oder per E-Mail: karten@ikg-m.de
Eintritt: 8,- Euro / erm. 5,- Euro; Schüler und Studierende frei.

Konzert mit Werken des Münchner Komponisten und Kantors Emanuel Kirschner (1857-1938)

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 


Kantor Nikola David und Ensemble Cantus München

Emanuel Kirschner gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Kantoren und Komponisten in der Wende vom 19. zum 20. Jh. und wirkte hauptsächlich in München in der Synagoge in der Westenriederstr. und ab 1887 in der Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße.

Kooperationspartner: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom, Erzbischöfliches Ordinariat
Datum: Mittwoch, 8. März 2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Evang.-Luth. Himmelfahrtskirche Sendling, Kidlerstr. 15, Anfahrt: U 6/3 Implerstr. oder Bus 53 Margaretenplatz
Anmeldung: erbeten unter info@gcjz-m.de
Eintritt: 12,- Euro (Abendkasse

Der lange Schatten der Revolution. 1923 als Wendejahr im Umgang mit Juden

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 

Online-Vortrag von Prof. Dr. Michael Brenner, LMU München

1923 war ein schwarzes Jahr für die Münchner Juden. Es begann mit antisemitischen Ausschreitungen bei der Vorführung eines Theaterstücks von Lion Feuchtwanger und dem Boykott des Films Nathan der Weise durch die Münchner Kinos, es setzte sich fort mit einem blutigen Angriff auf die Familie des angesehenen Kommerzienrats Siegmund Fraenkel sowie Zerstörungen an der orthodoxen Münchner Synagoge und es kulminierte mit der angedrohten Ausweisung osteuropäischer Juden sowie den gewalttätigen Exzessen um den Hitlerputsch am 8./9. November. Thomas Mann nannte München bereits im Juni 1923 „die Stadt Hitlers“. In der Tat diente die spätere „Hauptstadt der Bewegung“ in dieser Zeit als Testgelände für vieles, was Hitler ein Jahrzehnt später im gesamten Reich praktizieren sollte.

Kooperationspartner: Evangelische Stadtakademie München, Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom, FB Dialog der Religionen im EOM
Datum: Dienstag, 7. März
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: online via Zoom
Anmeldung: Stadtakademie München
Eintritt: Online-Ticket: 7,- Euro

Die Bedeutung von Erinnerung. Einblicke und Antworten aus dem Judentum, Christentum und Islam

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 


Vortrag von Prof. Frederek Musall (Heidelberg), Dr. Robert Mucha (München) und Gönül Yerli M.A. (Penzberg)

Das Erinnern spielt in allen drei abrahamischen Religionen eine entscheidende Rolle: ob in der Vergegenwärtigung von Gottes Heilshandeln oder im Erinnern und Trauern über erlittenes Unheil und im Gedenken an die Verstorbenen oder die Opfer von Gewalttaten. Aus drei Blickwinkeln soll das Thema „Erinnerung“ an diesem Abend interreligiös beleuchtet werden: – die Bedeutung von Erinnerung in den Heiligen Schriften; – der Stellenwert des Erinnerns in religiöser Praxis (Feste, Jahreskreis, Gottesdienst, Gebet, Symbolhandlungen); – die religiöse Gedenk- und Erinnerungskultur heute.

In Kooperation mit: Domberg-Akademie, Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau, Evang. Versöhnungskirche, FB Dialog der Religionen im EOM
Datum: Montag, 6. März 2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Pfarrsaal der Universitätskirche St. Ludwig, Ludwigstr. 22, 80539 München (U 3/6 Universität)
Eintritt: 7,- Euro (Abendkasse)

Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit 2023

Woche der Brüderlichkeit
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 5. – 12. März 2023


Festliche Eröffnungsveranstaltung im Saal des Alten Rathauses München
Datum: Sonntag, 5. März, 16.30 Uhr

Festvortrag: Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks

 


von links: Dr. Andreas Renz, Celeste Schuler, Reiner Schübel, Festrednerin Dr. Katja Wildermuth, Prof. Dr. Abi Pitum, Barbara Kittelberger

 

Dokumentarfilm: „FRITZ BAUERS ERBE – Gerechtigkeit verjährt nicht“

Dokumentarfilm von Sabine Lamby, Cornelia Partmann und Isabell Gathof

Der Systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des NS-Regimes fand nicht durch einzelne wenige Täter statt, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz-Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab. Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung. Der Film zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, entfaltet der Film eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand. Außerdem veranschaulicht er die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.


Am 1. Februar 2023 fand in Anwesenheit der Filmemacherin Isabel Gathof sowie Dr. Christoph Rückel, Münchner Rechtsanwalt, Nebenklägervertreter und Protagonist des Films ein Vorabaufführung mit anschließendem Filmgespräch im Monopol Kino, München statt.

Offizieller Kinostart: 2. Februar 2023