Vortrag von Roman Haller zum Film „Irena’s Vow“

Vortrag von Roman Haller im Anschluss an die Mitgliederversammlung – Teilnahme auch für Nicht-Mitglieder möglich!

Eine wahre Rettungsgeschichte – Gespräch mit Roman Haller über den Film „Irena’s Vow“

Roman Haller ist ein Shoa-Überlebender der sog. Ersten Generation. 1944 in Tarnopol (heutige Ukraine) geboren, überlebten seine Eltern und er dank der kath. Krankenschwester Irene Gut in einem Versteck. Die Geschichte der Rettung wurde in „Irena‘s Vow“ (Irenas Schwur) verfilmt, basierend auf den Memoiren der Lebensretterin. Wir kommen mit Roman Haller, dem letzten Überlebenden der geretteten Gruppe von 13 Jüdinnen und Juden, ins Gespräch über den Film und die dahinter stehende Geschichte.

Roman Haller wurde am 10. Mai 1944 in Tarnopol (heutige Ukraine) geboren. Den Holocaust hat er zusammen dank den Bemühungen von Irene Gut und Eduard Rügemer mit seinen Eltern Ida und Lazar Haller im Versteck überlebt. Nach dem Krieg wuchs er in München auf, wo er heute noch lebt. Als Selbständiger hat er mehrere erfolgreiche Unternehmen aufgebaut und daneben zahlreiche ehrenamtliche karitative Aufgaben übernommen.

Haller war Präsident der B’nai B’rith von Deutschland und Österreich, der Krebshilfe für Israel und Vize-Präsident des Keren Hayessod. Seit 2006 leitet er als Direktor die Nachfolgeorganisation der Claims Conference, des nach § 2,1 VermG Rechtsnachfolgers für unbeanspruchtes und erbenloses jüdisches Vermögen in Ostdeutschland.
Haller ist Verfasser verschiedener Bücher zur Nachkriegsgeschichte der Juden in Deutschland. Das Leben seiner Eltern und die Umstände seiner Geburt sind in einem Theaterstück verarbeitet, das erstmals im März 2009 auf dem Broadway aufgeführt wurde. Haller wurde 2004 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Datum: Montag, 18. November 2024
Uhrzeit:
19.30
Ort:
Pfarrsaal St. Ludwig, Ludwigstr. 22, München (U 6 Richtung Münchner Freiheit – Universität)
Anmeldung: wünschenswert bei info@gcjz-m.de oder Tel: 089/594720

„Die Wunde von Auschwitz berühren.“ Ein deutscher Priester erzählt

Referent: Dr. Manfred Deselaers

Seit 1990 lebt der deutsche Priester Dr. Manfred Deselaers in Auschwitz/Oświęcim. Seit 1995 arbeitet er am katholischen „Zentrum für Dialog und Gebet“ am Rande der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Für seinen Einsatz für die deutsch-polnische und die christlich-jüdische Versöhnung wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In seinem Buch „Die Wunde von Auschwitz berühren“ (Herder Verlag 2024) erzählt Manfred Deselaers von seinen Begegnungen mit ehemaligen Häftlingen, seinen schmerzhaften und schönen Erfahrungen. Er teilt seine Gedanken über Verantwortung, Gott und das Leid. Er ist überzeugt: „Wir können nicht alles Böse und alles Leid Gott in die Schuhe schieben, denn wir sind es, die für das, was in der Welt geschieht, verantwortlich sind“.

Dr. theol. Manfred Deselaers: geb. 1955, studierte in Tübingen und Chicago Theologie und wurde 1983 in Aachen zum Priester geweiht. Er lebt seit 1990 in Auschwitz/Oświęcim und ließ sich in Yad Vashem zum Holocaust Educator ausbilden.

Kooperationsveranstaltung: Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau, Karmel Heilig Blut, Evangelische Versöhnungskirche, FB Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat München.


Ort:
 Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau
Datum: Sonntag, 10. November 2024
Beginn:
19:00 Uhr
Eintritt: frei
Anmeldung:  info@gcjz-m.de

Vortrag „Erstarken des Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft“

Vortrag von Reiner Schübel

Mehr als sieben Jahrzehnte nach der Shoah und dem von Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg an Juden verübten Völkermord tritt Antisemitismus in Deutschland wieder offen in Erscheinung. Die Zahl antisemitischer Vorfälle und Straftaten hat deutlich zugenommen. Der Anstieg war bereits im Zeitraum vor dem Hamas-Angriff auf Israel zu verzeichnen. Seither hat sich die Zahl antisemitischer Angriffe vervielfacht. Das verweist auf ein gesellschaftspolitisches Klima, in dem derartige Einstellungen gedeihen können. In welchen Bevölkerungsgruppen sind antisemitische Einstellungen verbreitet? Welche Formen treten besonders häufig in Erscheinung? Wie kann diesen Entwicklungen entgegengetreten werden? Diesen und weiteren Fragen wird im Rahmen dieses Vortrags  nachgegangen.

Reiner Schübel ist Evangelischer Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München, evangelischer Theologe, jahrzehntelang engagiert im christlich-jüdischen Dialog, Mitbegründer der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Mittelfranken und hat Auslandserfahrung in Israel.

Kooperationsveranstaltung: Evang. Kirchengemeinde Brannenburg, Orden der Teresieanischen Karmeliten (Deutschland), Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach, Pfarrverband Oberes Inntal, Bildungswerk Rosenheim e.V., Kath. Erwachsenenbildung und Evang. Bildungswerk Rosenheim-Ebersberg e.V., GCJZ-München

Ort: Michaelskirche, Kirchenstr. 10, 83098 Brannenburg-Degerndorf
Datum: Donnerstag, 10. Oktober 2024
Beginn: 19.30 Uhr
Anmeldung: nicht erforderlich
Eintritt: frei – um Spenden wird gebeten

Podiumsgespräch „Ein Jahr danach: Der siebte Oktober – Zäsur oder Nichts Neues unter der Sonne?“

Moderation: Stefan Meining, Journalist

Seit dem 7. Oktober 2023 ist nichts mehr so, wie es vorher war. Mit dem Terrorangriff der Hamas und dem Gaza-Krieg ist auch in Deutschland der Antisemitismus wieder laut geworden. Das jüdisch-christliche Gespräch ist auf die Probe gestellt. Der Dialog mit Muslimen ist in die Krise geraten oder ganz abgebrochen. Angeheizt durch den Krieg im Nahost wird das Existenzrecht Israels mit Begriffen wie „Kolonialismus“, „Apartheit“, Genozid“ in Frage gestellt. Und wenn Juden und Jüdinnen in Europa angegriffen werden, sind die Werte einer offenen Gesellschaft und Demokratie gefährdet. Sind wir um ein Jahrhundert zurückgeworfen? Nichts Neues unter der Sonne?
Judaist P. Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ (Uni Luzern) und der jüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München) werden sich an dem Begegnungsabend austauschen. 

Kooperationsveranstaltung:  Freunde der Gesellschaft Jesu e.V. mit der GCJZ-München und der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom

Datum: Sonntag, 6. Oktober 2024
Beginn:
18:00 Uhr
Ort: Scholastika (Großer Saal) – Ledererstr. 5, 80331 München (nahe am Maienplatz)
Anmeldung: freundeskreis@jesuiten.de
Eintritt: frei

„Hannah Arendt“ – Buchpräsentation (Lesung und Gespräch)

Referent:  Professor Dr. Thomas Meyer (München)

„Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Denkvorgang gibt, der ohne persönliche Erfahrung möglich ist. Alles Denken ist Nachdenken, der Sache nach – denken.“ Für Thomas Meyer bilden diese Sätze den Leitfaden seiner Biografie Hannah Arendts. Ihm folgt Meyer, wenn er anhand neuer Quellen ihr Leben und Werk von Königsberg nach New York, von der Dissertation über Augustin bis hin zum unvollendeten Opus magnum „Vom Leben des Geistes“ nachzeichnet und deutet. Seine Biografie beleuchtet die Faszination und die Kritik, die ihre Person und ihre Schriften zeitlebens auslösten, und macht dabei sowohl für Interessierte wie für Kenner das Phänomen „Hannah Arendt“ verständlicher.

Der hier gewählte Zugang unterscheidet sich radikal von der bisherigen Forschung. Erstmals werden bislang völlig unbekanntes Archivmaterial und andere zuvor ignorierte Dokumente herangezogen, um Arendt in ihrer Zeit darzustellen. Zudem wird die Familiengeschichte von Hannah Arendt in Königsberg ausführlich geschildert.
Daraus ergeben sich neue Perspektiven auf Arendts revolutionäres Denken. Thomas Meyers Biografie ist der Ausgangspunkt für eine notwendige Neubewertung von Arendts Leben und Werk.

Prof. Dr. Thomas Meyer studierte, promovierte und habilitierte sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2020 ist er dort apl. Professor am Lehrstuhl für Metaphysik. Neben seiner 2023 erschienenen Biografie über Hannah Arendt editiert er ihre Werke auch in einer auf zwölf Bände angelegten Studienausgabe. Zuletzt erschien „Über Palästina“ (2024)

Kooperationsveranstaltung: Haus des Deutschen Ostens mit der GCJZ-München

Datum: Donnerstag, 19. September 2024
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Am Lilienberg 5, 81669 München
Anfahrt: Alle S-Bahnen: Rosenheimer Platz; Straßenbahn 16: Gasteig
Eintritt: frei