Der jüdische Anwalt Ismar Littmann und seine Sammlung moderner Kunst

Referent: Dr. Andreas Hüneke (FU Berlin, Forschungsstelle „Entartete Kunst“)

Breslau war in den 1920er Jahren ein Zentrum der modernen Kunst. Daran hatten zahlreiche, vor allem jüdische Mäzene und Sammler einen wesentlichen Anteil. Zu ihnen gehörte der Rechtsanwalt Ismar Littmann, der eine Sammlung von fast 350 Gemälden und Aquarellen sowie 6000 Grafiken mit Schwerpunkt schlesischer Künstler, u.a. Otto Mueller, aufbaute. 1933 wurde ihm durch das Berufsverbot für jüdische Anwälte die Existenzgrundlage entzogen. 1934 nahm er sich das Leben. Die Witwe musste Teile der Sammlung verkaufen. Aus einer Auktion wurden 1935 einige dieser Werke wegen „typisch kulturbolschewistischer Darstellung pornografischen Charakters“ von der Gestapo beschlagnahmt und 1937 als „Entartete Kunst“ eingestuft. Seit den 1990er Jahren gab es mehrere spektakuläre Restitutionen.
Dr. Andreas Hüneke (geb. 1944 in Wurzen/Sachsen) ist Kunsthistoriker und Provenienzforscher; er gilt als einer der bedeutendsten Forscher zur NS-Aktion „Entartete Kunst“. Seit 2003 ist er Mitarbeiter bei der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin. Von Andreas Hüneke liegen u.a. vor: Der Blaue Reiter. Eine Geschichte in Dokumenten (2011) sowie zahlreiche Veröffentlichungen zur NS-Aktion „Entartete Kunst“.

In Kooperation mit: Haus des Deutschen Ostens
Datum: Dienstag, 21. März 2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort:
Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Anfahrt: Alle S-Bahnen: Rosenheimer Platz; Tram 17: Deutsches Museum; kein öffentlicher Parkplatz
Anmeldung: nicht erforderlich
Teilnahme: kostenlos

Abschluss der Woche der Brüderlichkeit mit Psalmen und Liedern

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung«


Gemeinsamer Abschluss der Woche der Brüderlichkeit mit Psalmen und Liedern

Mitwirkende: Rabbiner Schmuel Aharon Brodman; Rabbiner Dr. Tom Kucera; Stadtdekan Dr. Bernhard Liess; Stadtdekan David Theil, Kantor Nikola David; Kantor Chaim Stern; Chor Schma Kaulenu (IKG), Synagogenchor Beth Shalom, Domchor; Mitglieder des Vorstands der GcjZ München

Datum: Sonntag, 12. März
Uhrzeit: 15 Uhr
Ort: Pfarrheim Herz Jesu, Winthirstr. 25 (U-Bahn Rotkreuzplatz / Tram 12 Renatastraße)

Schabbat-Eröffnung mit traditionellem Abendessen (Kabbalat-Schabbat-Feier)

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 

Erklärende Worte: Rabbiner Dr. Tom Kucera
Veranstaltungsort: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom (Herren mit Kopfbedeckung, angemessene Kleidung)
Datum: Freitag, 10. März
Uhrzeit: 18.30 Uhr
Schriftliche Anmeldung bis 8.3. unter: info@gcjz-m.de
Die Bekanntgabe der Adresse erfolgt nach verbindlicher Anmeldung.

 

Goethe in Buenos Aires

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 

Buchpräsentation mit Bildern und O-Tönen von und mit Henriette Kaiser

»Die Heimat konnten sie uns rauben. Unsere Kultur und Sprache aber nicht«.

Allerletzte Zeitzeugen erzählen, wie sie mit ihren Eltern vor der Judenverfolgung in Deutschland nach Buenos Aires flohen und in Argentinien eine neue Heimat fanden. Man erfährt, welche Auswirkungen das auf ihr Leben hatte. Es waren die jüdischen Flüchtlinge, die Kraft schöpften aus den besten Elementen der deutschen Kultur, obwohl sie aus Deutschland vertrieben worden waren und sich mit Nazis konfrontiert sahen, die in Argentinien Unterschlupf fanden. Zu den außergewöhnlichen Geschichten gehört auch jene, wie die Tochter eines hohen Nazis in Buenos Aires ihre große Liebe kennenlernt und mit diesem Auschwitz-Überlebenden nach Deutschland zurückkehrt.

Henriette Kaiser, 1961 in München geboren, arbeitet als Filmemacherin, Drehbuch- und Buchautorin. Seit 2011 reiste sie mehrfach nach Argentinien, wo sie Interviews mit der ersten und zweiten Generation deutsch-jüdischer Emigranten führte. Ihr Buch dazu erschien im Faber & Faber Verlag, Leipzig 2022.

Moderation: Sebastian Schoepp, Publizist. Er volontierte 1990/91 beim Argentinischen Tageblatt in Buenos Aires, das in den 1930er und 1940er Jahren das wichtigste Sprachrohr des deutschsprachigen Exils in Argentinien war.

Kooperationspartner: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Datum: Donnerstag, 9. März
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18 (U3/6 und S 1-8 Marienplatz)
Anmeldung: ist erbeten im Büro des Kulturzentrums, Tel.: (089) 20 24 00-491 oder per E-Mail: karten@ikg-m.de
Eintritt: 8,- Euro / erm. 5,- Euro; Schüler und Studierende frei.

Konzert mit Werken des Münchner Komponisten und Kantors Emanuel Kirschner (1857-1938)

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 


Kantor Nikola David und Ensemble Cantus München

Emanuel Kirschner gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Kantoren und Komponisten in der Wende vom 19. zum 20. Jh. und wirkte hauptsächlich in München in der Synagoge in der Westenriederstr. und ab 1887 in der Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße.

Kooperationspartner: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom, Erzbischöfliches Ordinariat
Datum: Mittwoch, 8. März 2023
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: Evang.-Luth. Himmelfahrtskirche Sendling, Kidlerstr. 15, Anfahrt: U 6/3 Implerstr. oder Bus 53 Margaretenplatz
Anmeldung: erbeten unter info@gcjz-m.de
Eintritt: 12,- Euro (Abendkasse

Der lange Schatten der Revolution. 1923 als Wendejahr im Umgang mit Juden

Woche der Brüderlichkeit 5. – 12. März 2023
»Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit Macht Verantwortung« 

Online-Vortrag von Prof. Dr. Michael Brenner, LMU München

1923 war ein schwarzes Jahr für die Münchner Juden. Es begann mit antisemitischen Ausschreitungen bei der Vorführung eines Theaterstücks von Lion Feuchtwanger und dem Boykott des Films Nathan der Weise durch die Münchner Kinos, es setzte sich fort mit einem blutigen Angriff auf die Familie des angesehenen Kommerzienrats Siegmund Fraenkel sowie Zerstörungen an der orthodoxen Münchner Synagoge und es kulminierte mit der angedrohten Ausweisung osteuropäischer Juden sowie den gewalttätigen Exzessen um den Hitlerputsch am 8./9. November. Thomas Mann nannte München bereits im Juni 1923 „die Stadt Hitlers“. In der Tat diente die spätere „Hauptstadt der Bewegung“ in dieser Zeit als Testgelände für vieles, was Hitler ein Jahrzehnt später im gesamten Reich praktizieren sollte.

Kooperationspartner: Evangelische Stadtakademie München, Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom, FB Dialog der Religionen im EOM
Datum: Dienstag, 7. März
Uhrzeit: 19 Uhr
Veranstaltungsort: online via Zoom
Anmeldung: Stadtakademie München
Eintritt: Online-Ticket: 7,- Euro