Lena Gorelik: Wer wir sind

St. Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und „die Fremde“ ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen,
was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr. Vor allem, als sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss.
Ein autobiographischer Roman (Buchveröffentlichung: 18. Mai 2021), der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird. „Wer wir sind“ erzählt, wie eine Frau zu sich findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihren Eltern nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman „Meine weißen Nächte“ (2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert, mit „Hochzeit in Jerusalem“ (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Roman „Die Listensammlerin“ (2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 2015 erschien „Null bis unendlich“, der Roman „Mehr Schwarz als Lila“ (2017) war für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert.
Lena Gorelik lebt mit ihrer Familie in München.

Veranstalter: Liberale jüdische Gemeinde München Beth Shalom in Kooperation mit Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in München, der Domberg-Akademie, der Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit München – Regensburg, dem Jüdischen Museum München und #2021JLID

Datum: Donnerstag, 24. Juni 2021, 19 Uhr

Ort: nur online (Zugangsdaten erhalten Sie nach der Anmeldung)

Eintritt: kostenfrei

Anmeldung: Beth Shalom https://eveeno.com/Gorelik_Beth_Shalom_2021

„Heilung der Welt“ – gemeinsamer Auftrag von Juden und Christen Onlinevortrag

Abt Dr. Johannes Eckert OSB (St. Bonifaz und Andechs) und Rabbiner Steven Langnas (Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern)
Moderation: Dr. Claudia Pfrang

Juden und Christen entdecken immer mehr den gemeinsamen Auftrag von Gott, einen Beitrag zur „Heilung der Welt“ (tikkun olam) oder zum Reich Gottes zu leisten. Jüngste Dialogerklärungen von jüdischer Seite betonen die Bereitschaft zu dieser gemeinsamen Aufgabe. Was könnte das konkret heißen? Wer macht mit?

Datum: Donnerstag, 17. Juni 2021, 19 Uhr

Ort: Online über Zoom

Eintritt: 7,- EUR, ermäßigt 5,- EUR

Veranstalter: Erzbischöfliches Ordinariat München, Domberg Akademie, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München e.V., Europäische Janusz Korczak Akademie München e.V.

Anmeldung: info@domberg-akademie.de

Religiöse Erinnerungsorte in der KZ-Gedenkstätte Dachau – entfällt

 

 

Aufgrund der nach wie vor unsicheren Lage bzgl. Führungen wird die Veranstaltung voraussichtlich erst im Herbst stattfinden.

Rundgang im Freien im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit

Dachau ist bis heute ein Synonym für den menschenverachtenden NS-Unterdrückungsapparat, Ausgehend von den Erfahrungen inhaftierter Geistlichen gab es bereits kurz nach der Befreiung Planungen, das Dachauer Lagerareal religiös zu prägen. Im Kontext der Errichtung der KZ-Gedenkstätte, entstanden zwischen 1960 und 1967 die katholischen Todesangst-Christi-Kapelle, die jüdischen Gedenkstätte und die evangelischen Versöhnungskirche. Ergänzt wurden diese durch das Karmelitinnenkloster Heilig Blut sowie die russisch-orthodoxe Christi-Auferstehungs-Gedächtniskapelle.

Der Rundgang stellt Geschichte und Symbolik der religiösen Bauten vor.

Kooperationspartner: Kath. Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte, Evang. Versöhnungskirche, Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, Russisch-Orthodoxe Christi-Auferstehungs-Gemeinde.
Rundgang: Beginn an der Todesangst-Christi-Kapelle
Anmeldung: mit Angabe von Name, Vorname, E-Mail und Telefon an LSchmidinger@eomuc.de oder Tel. 08131/321731.
Bitte überprüfen Sie auf der Website, ob die Gedenkstätte geöffnet ist: www.kz-gedenkstaette-dachau.de  
Datum: Sonntag, 6. Juni 2021 (neu!)
Beginn: 15.00 Uhr
Eintritt: frei